Interregionaler Workshop
29.–30. Oktober 2021
Schule für Architektur Saar / htw saar
Campus Göttelborn
Boulevard der Industriekultur, Halle A+B
66287 Quierschied
Der Workshop lotet die Interessen und Ideen für den Aufbau einer interdisziplinär und langfristig zu entwickelnden, digitalen Plattform für ein Bauarchiv für Nachkriegsarchitektur mit Fokus auf die 1950er-1970er Jahre im Saarland und im Verbund mit der Großregion aus. Digitale Daten von exemplarischen Bauten sollen an Hand von analogen bzw. digital bereits vorhandenen Planunterlagen, Baudaten, Bildern, Texten, Dokumenten dokumentiert, strukturiert und nachhaltig durch innovative Web-Anwendungen öffentlich zugänglich gemacht werden.
Der Workshop findet statt im Rahmen des Ausstellungsprojekts ‘Denk_mal anders — 50 Jahre BauKunst Mensa’ der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit der Schule für Architektur Saar (SAS) der htw saar. Es diskutieren Experten der Architektur, Kunstgeschichte, Humangeographie, Denkmalpflege, Digitalisierung und grenzüberschreitender Geschichte an Hochschulen sowie interessierten Landesinstitutionen im Saarland und an der Universität der Großregion (Centre for Border Studies, Centre for Contemporary Digital History).
Multiperspektivisch und interdisziplinär ausgerichtet sowie digital vernetzt soll das Bauarchiv anhand exemplarischer Bauten aufgebaut, strukturiert sowie nachhaltig nutzbar gemacht werden. Auch soll interaktive Teilhabe für die Öffentlichkeit generiert werden. Das Digitale Bauarchiv soll über ein gemeinsam zu entwickelndes und grenzüberschreitendes Forschungskooperationsprojekt zum Beispiel im Rahmen eines Interreg-Förderantrags umgesetzt werden.
Das Bauarchiv möchte zum bildungs- und energiepolitisch bedeutsamen, digitalen Strukturwandel und für mehr Nachhaltigkeit einschließlich ressourcenschonender Bautechniken zur Sanierung und Denkmalpflege im Sinne des New European Bauhaus beitragen. Darüber hinaus soll es zwei- bzw. dreisprachig sowie multiperspektivisch das baukulturelle Erbe vermitteln und zur Bildung einer inter_regionalen, grenzüberschreitenden Geschichtsschreibung in der Großregion für ein zusammenwachsendes Europa der Regionen beitragen.
architektonisch | kultur- und geschichtswissenschaftlich
Im Zentrum steht die Planung für ein digitales, interdisziplinäres Bauarchiv zur Dokumentation, Strukturierung, Vermittlung und Nutzbarmachung digitalisierter Daten von ausgezeichneten, denkmalgeschützten und schützenswerten Bauten, Siedlungen und öffentlichen Räumen im Saarland und im Verbund mit der Großregion. Dementsprechend sollen langfristig Planunterlagen, Baudaten, Bilder, Texte und Dokumente nach festzulegenden Auswahlkriterien von einem Expertengremium zusammengestellt werden.
ZWECK ist neben der Dokumentation und dem Erhalt das Sichtbarmachen und Sensibilisieren der Öffentlichkeit für die inter_regionale Bedeutung gegenwärtiger Baukultur und Geschichte sowie die nachhaltige Zugänglichkeit der Daten zur Unterstützung der Denkmalpflege. Diese Daten sollen auch für touristisch orientierte Regionalentwicklungsprogramme und pädagogische Zwecke eingesetzt sowie für Umnutzungs-und Sanierungszwecke für die Bauwirtschaft nutzbar gemacht werden.
FORSCHUNG
Aufbauend auf den generierten Baudaten des Bauarchivs sollen die Gebäude im Saarland in ihren bisher wenig erforschten, grenzüberschreitenden Verflechtungen mit der Großregion transnational, interdisziplinär sowie multiperspektivisch erforscht werden. Die digitale Bauarchivplattform soll strukturell sowohl als In- als auch als Output dienen, um netzwerkartig eine gemeinsame Infrastruktur bi- und multilateral aufzubauen und nutzbar zu machen zur Ermöglichung von Forschungszusammenarbeit, Wissenstransfer und öffentlicher Vermittlung von Baukultur im Saarland und der Großregion.
POTENTIELLE KOOPERATIONSPARTNER
Interesse an dieser Forschungskooperation haben bislang im Saarland neben der Schule für Architektur Saar an der htw saar, der Architektenkammer des Saarlandes, des BDA Saar, und des Deutschen Werkbundes Saar auch Expert*innen aus der Architektur und Digitalbranche signalisiert. Erste Gespräche für eine potenzielle Zusammenarbeit mit interessierten saarländischen Institutionen wie dem saarländischen Landesarchiv, Landesdenkmalamt und dem Institut für Aktuelle Kunst haben bereits stattgefunden (im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung Architektur, Kunst und Gesellschaft im Umbruch der 1960er Jahre; siehe Podiumsdiskussion für ein Bauarchiv im Saarland). Wünschenswert wären darüber hinaus Kooperationspartner*innen aus den Kunst- und Kulturwissenschaften und der Humangeographie an der Universität des Saarlandes bzw. der Universität der Großregion und der Universität Luxemburg / Center for Border Studies und Center for Contemporary and Digital History.
Programm Registrierung und Begrüßung
Baukultur im Saarland
Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Bautechniken und Vermittlung
Vernetzungspotenziale und -strategien in der Großregion
Fr. 13:30 Uhr
Fr. 14:15–18:00 Uhr
Sa. 09:30–12:30 Uhr
Sa. 14:00–18:00 Uhr
Panel 1
mit anschließender Diskussion
Panel 2
mit anschließender Diskussion
Panel 3
mit anschließender Diskussion
VORHANDENE ANALOGE RESSOURCEN UND
DIGITALE DATEN Das Bauarchiv soll vorhandene
Architekturführer und Publikationen zur Baukultur
der Nachkriegsarchitektur und digitale Bausteine zusammenführen
— u.a. zur Mensa der Universität des
Saarlandes und zum Pingusson-Gebäude und dem
Sender Europe 1. Analog vorhandene Architektennachlässe
und wichtige Baudokumente im Saarland
sollen zunächst digitalisiert, systematisiert und öffentlich
zugänglich gemacht werden. Eine Vernetzung
digitaler Daten bzw. Anwendungen für Architektur in
der Großregion könnte durch eine interaktive, digitale
Kartierung wie den bereits vorhandenen digitalen
Atlas Interdisciplinaire der Universität der Großregion
stattfinden.
ZIELSETZUNGEN
SICHTBARMACHUNG von Veränderungen in den
Raum- und Stadtplanungen der Großregion, Erhalt
und nachhaltiger Sanierung/ Umnutzung von
schützenswerten und denkmalgeschützten Bauten,
Siedlungen und öffentlichen Räumen, einschließlich
Kunst am Bau.
SENSIBILISIERUNG für Baukultur im Dialog mit der
Öffentlichkeit als gemeinsamem, regionalem und
interregionalem Kulturerbe im Saarland und der
Großregion.
STRATEGIE Innovatives, digitales Design für die wissenschaftliche
Vernetzung und zur analog-digitalen
Vermittlung von Baukultur an Gebäuden und im digitalen
Datenraum; Unterstützung des Einsatzes innovativer,
digitaler, nachhaltiger Bautechniken.
KONZEPT
Dr. Mona Schrempf (Projektleiterin ‘Denk_mal anders
BauKunst Mensa’, Universität des Saarlandes;
mensa50.bauarchiv.org) in Zusammenarbeit mit
Barbara Renno (Kulturredakteurin, SR 2 KulturRadio,
Diskurs) und
Prof. Dr. Ulrich Pantle (htw saar / SAS)
Anmeldung bis zum 23. Oktober 2021
a-sek@htwsaar.de
Teilnahme in Präsenz (es gelten die 3G-Regel & Abstandsregeln) oder Online möglich.
Pressekontakt Dr. Mona Schrempf | mensaar2020@gmail.com
Organisation Dr. Mona Schrempf (Universität des Saarlandes) und Prof. Dr. Ulrich Pantle (htw saar / SAS)