© Loan Nguyen
François Gremaud hat Racines Tragödie Phèdre in einem großartigen, interaktiven Monolog in Szene gesetzt, bei dem die Bewunderung für die Sprachgewalt des klassischen Textes im Vordergrund steht. Mitreißend richtet sich Romain Daroles an das Publikum und zeichnet die glühende Leidenschaft Phèdres, Gattin des Theseus und Königin von Athen, nach, die sich in ihren Stiefsohn verliebt. Ihr Unrecht, ihr Vergehen besteht nicht in dem, was sie tut, sondern darin, ihre überbordende Liebe zuzugeben. Romain Daroles braucht nur einen Tisch als Requisit, um die Geschichte Akt für Akt nachzuerzählen. Dabei lässt er sich von der Leidenschaft für den Text Racines treiben, ebenso wie Phèdre von ihren Gefühlen überwältigt wurde. François Gremaud ist es mit einfachsten Mitteln gelungen, Racines Tragödie in einen überraschend humorvollen Monolog zu verpacken. Mit Phèdre! beschert er uns ein Theatererlebnis in französischer Sprache, in dem alle an eine Fiktion glauben wollen und dabei auf unerwartete Weise mit der Realität konfrontiert werden.
Aufführungen am 10. und 11.11.2021
Mehr Infos unter: https://www.theater-im-pfalzbau.de/programm-20-21/fremdsprachige-stuecke?eventUid=5239&cHash=e617ba245474a73673530adf02da5469