Monika Beck, Staatsekrtetärin a.D. © Julia Pilippi
Monika Beck gehörte zu den herausragenden Akteur*innen der Kulturpolitik im Saarland. 1970 war sie mit ihrem Mann aus Zweibrücken nach Schwarzenacker, den heutigen Ortsteil von Homburg ins Saarland umgezogen und führte dort sehr erfolgreich ihre überregional bekannte und geschätzte Kunstgalerie. Sie brachte zahlreiche Kunsteditionen insbesondere auch für Künstlerinnen heraus, deren Förderung ihr besonders am Herzen lag. Es gelang ihr, zahlreiche renommierte Kunstschaffende wie zum Beispiel Günter Grass in ihrer Galerie zu präsentieren ebenso wie internationale historische Größen wie den Spanier Francisco Goya, dessen „Desastres de la guerra“ sie zeigte. Sie engagierte sich ab den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit vorbildlichem Einsatz in der Bildungs- und Kulturpolitik. Sie war für die CDU maßgeblich an dem historischen Kompromiss mit der SPD-geführten Landesregierung zur Einführung der Gemeinschaftsschule im Saarland beteiligt und regte als fervente Lobbyistin der Kunstszene immer wieder erfolgreich Aktionen und Projekte zur Kulturförderung an.
Nach dem Regierungswechsel 1999 ging sie als Bevollmächtigte des Saarlandes im Rang einer Staatssekretärin nach Berlin. In der Bundeshauptstadt gelang es ihr sehr rasch, das Saarland im Kreis der Bundesländer kulturell herausragend zu profilieren. Mit gewinnendem Charme, nie versiegender Energie und stupendem Durchsetzungsvermögen machte sie die Saar-Vertretung zu einem viel beachteten und geschätzten Kulturort. Sie organisierte jährlich bis zu 200 exzellent besuchte Events wie Empfänge und Diskussionen, vor allem aber Kulturveranstaltungen wie Lesungen, Kunstausstellungen, Konzerte mit zahlreichen Formationen aus dem Saarland – besonders renommiert waren etwa ihre Jazz-Meetings.
Als Gastgeberin wusste sie zu glänzen und knüpfte zahlreiche Verbindungen. So vermittelte sie Prof. Dr. Werner Knopp, Generaldirektor der Stiftung Preußischer Kulturbesitz a.D., als Gutachter zur Neuordnung der Museen im Saarland und überzeugte Dieter Kosslick, damals Chef der Berlinale, dem jeweiligen Gewinner des Max-Ophüls Filmpreises mit seinem Siegerfilm im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin eine stark beachtete Plattform zu bieten.
Ein bleibender Erfolg wurde die Einrichtung der Saarländischen Galerie in Berlin in den repräsentativen Räumen der ehemaligen Alliierten Kommandantur in der Nähe der berühmten Straße Unter den Linden. Dabei gelang es ihr, die Finanzierung der Ausstellungen Saarländischer Künstlerinnen und Künstler im Wesentlichen mit Unterstützung privater Sponsoren auf den Weg zu bringen, zu denen das damalige Unternehmerehepaar Dadja und Edwin Kohl gehörte. Wer immer dabei war, wenn sie in Berlin in der Landesvertretung ihre Gäste begrüßte, wird ihr strahlendes Gesicht in Erinnerung behalten. Sie wusste das Saarland bestens zu repräsentieren und hat sich bleibende Verdienste erworben. 2005 zog sie auf eigenen Wunsch ins Privatleben zurück. Die Galerie in Schwarzenacker hatte sie schon geraume Zeit vorher ihrem Sohn Mathias Beck überlassen. Nicht zuletzt wegen schwerer Erkrankungen zog sie sich in den letzten Jahren immer mehr zurück. Sie war ein Familienmensch und hat sechs Kinder zur Welt gebracht. Am 13. April starb sie auf ihrem vertrauten Schwedenhof, liebevoll umsorgt im Kreis ihrer Familie.
Kurt Bohr