Knit © Julie Mouton
Eine Konfektion aus Tanz und Musik
(red.) Von ihren ersten Stücken an zieht Marine Mane eine originelle, spartenübergreifende Spur auf der Kreuzung von Theater und Tanz. Für ihre neueste Arbeit hat sie zwei weibliche Quartette zusammengebracht, eins aus Tänzerinnen, das andere aus Musikerinnen, und sie eingeladen, die Bühne buchstäblich zu teilen, um mögliche Beziehungen auszutesten. „Knit“ bedeutet im Englischen „weben“. Die Webkunst ist eine der ersten Kunstäußerungen der menschlichen Gesellschaften, die Kunst, einzelne und manchmal unregelmäßige Fäden zu einem harmonischen Ganzen zusammenzubringen. Diese manchmal schwachen und dünnen Fäden werden solide und fest, wenn sie erst zu Tuch geworden sind. Mit der Bühnenmetapher dieses alten Handwerksvorgangs, nimmt die Regisseurin die Herausforderung an, ein Stück zu „weben“, dessen gemeinsame Sprache zwischen den Darstellerinnen, vereint von der live gespielten Originalmusik von Karl Naegelen, erst erdacht werden musste. Sie sieht darin – abgesehen davon, ein neues und erfreuliches Kunstwerk zu schaffen – eine Botschaft, um unsere Fähigkeit des Zusammenlebens zu symbolisieren und daran zu erinnern, dass das Verweben von Verschiedenheiten uns stärker und reicher macht.
Termin: 26.1.2022