Gründer Ramon Bachmann © Foto: David Huckert
Mit 164 Litern jährlichem Pro-Kopf-Konsum ist Kaffee eindeutig das Lieblingsgetränk der Deutschen. Mehr als die Hälfte der Kaffeetrinker hierzulande greift sogar mehrmals täglich zur Tasse. Kaffee ist somit aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, doch leider wird nicht immer auf die Qualität des flüssigen Goldes geachtet. Diesem Problem hat sich Ramon Bachmann von der COMAME Kaffeerösterei angenommen. Der Name seiner Manufaktur ist eine Wortneuschöpfung, die sich aus den beiden Anfangsbuchstaben von „Coffee“ sowie „Mame“, dem japanischer Wort für Bohne, zusammensetzt.
Seit knapp zwei Jahren geht der 30-Jährige seiner Passion in einer ehemaligen Industriehalle im Loft-Style in Sankt Ingbert nach. Er merkte früh, dass die Thematik deutlich vielfältiger und tiefgründiger ist, als nur der Begleiter von Kuchen zu sein, den man von Omas Kaffeetafel kennt. Die Idee der eigenen Rösterei entwickelte sich unter anderem aus seinem Interesse an handwerklich hergestellten Lebensmitteln.
Unterstützt wurde die Geschäftsidee durch seine Abschlussarbeit zum Thema Rohkaffee im Studienfach BWL. Die darin gewonnen Einblicke in die Wertschöpfungskette zeigten auf, wie komplex die Handelswege von Kaffeebohnen sind. Mit seiner Rösterei bietet er Kaffeespezialitäten an, die möglichst transparent gehandelt wurden. Aktuell werden bei COMAME hauptsächlich Arabica Bohnen geröstet, die meist aus Südamerika stammen. Dies begründet sich neben der Verfügbarkeit der Bohnen besonders in der großen sensorischen Bandbreite, die der Kontinent bietet.
Unter der Woche wird in Sankt Ingbert geröstet, getestet und von Hand verpackt, ehe sonntags von 14:00 bis 18:00 Uhr die Pforten für den wöchentlichen Werksverkauf öffnen: Neben diversen Espresso- und Filterröstungen werden selbstgebackene Kuchen oder süße Kreationen von Choconuva, einer regionalen Schokoladenmanufaktur aus Saarwellingen, angeboten. Abgerundet wird das COMAME-Konzept mit einem mobilen Kaffee-Truck, mit dem die Wochenmärkte auf dem Sankt Johanner Markt in Saarbrücken (Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 09:15 bis 14:30 Uhr) und in Sankt Ingbert (samstags von 07:00 bis 12:30 Uhr) angefahren werden.
Als Zukunftsvision für COMAME sieht der junge Gründer eine unmittelbare und langfristige Zusammenarbeit mit den Produzenten in den Ursprungsländern, um einerseits Geschäftsbeziehungen auf Augenhöhe zu garantieren und andererseits ökologisch sinnvolle Anbaumethoden gezielt unterstützen und sicherstellen zu können.
Steffen Telch im OPUS Kulturmagazin Nr. 80 (Juli / August 2020)
Comame Kaffeerösterei, Im Pottaschwald 1-3, 66386 St. Ingbert
Email: anybody@comame.de – www.comame.de