Mit einem tief bewegenden Friedenskonzert zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren beendeten die Internationalen Musikfestspiele Saar in Verdun ihr diesjähriges Programm
Kritik
Wandererfantasie und die „Unvollendete“ vollendet
Zwei beeindruckende klassische Konzert im Abstand von 15 Stunden in der Saarbrücker Congresshalle: zunächst das Landes- Jugend Symphonieorchester des Saarlandes mit Werken von Carl Maria von Weber, Wolfgang Amadeus Mozart Johannes und Brahms, gut gespielt nach einer Tornee durch die baltischen Staaten und mit überzeugendem klanglichen Ergebnis des Teenager-Orchesters.
Feurige Rhythmen, französische Geigenromantik und ein neuer Kosmos für Paganini
Drei neue CDs hat die Deutsche Radio Philharmonie (DRP) in diesem Jahr herausgebracht: die Abschiedsproduktion von Karel Mark Chichon unter dem Titel „Revolutionary Rhythms“, das „New Paganini Project“ mit Niklas Liepe und eine CD mit Musik für Geige des Franzosen Théodore Dubois.
Verklärte Nacht und Hexensabbat
Der neue Chefdirigent des Orchestra National de Metz (bis zu Sommer Orchestre National de Lorraine) Daniel Reiland hat nun im Metzer Arenal sein zweites Konzert dieser Spielzeit gegeben, mit einem Orchester, das durch die langjährige Arbeit mit Jacques Mercier eine hohe Qualität erreicht hat. Es war ein sehr vielfältiges Programm, stilistisch zumindest, auch wenn das Thema die Linie vorgab. Im Rahmen des Minifestivals „Ècouter le Nuit“ wurden ganz unterschiedliche Nachtstücke (Titel: Nuits Èzoilées) aufgeführt, von Mozart bis zu Arvo Pärt, dem estnischen Kultkomponisten.
Hochspannung im Saarländischen Staatstheater
Zweieinhalb Stunden Hochspannung, voll von innerer Dramatik: Die Neuinszenierung von Erich Wolfgang Korngolds Oper „Die Tote Stadt“ am Saarländischen Staatstheater war ein besonderes Erlebnis. Die Jubelschreie am Ende zeigten, dass dieses Stück das Publium nicht nur erreicht, sondern auch fasziniert und getroffen hatte Es ist eine Geschichte von Treue bis übers Grab, eine Geschichte von Verführung, von Illusionen, von der Suche nach Nähe und schließlich auch eine Geschichte, die tödlich endet.
Folklore statt Erkenntnis
Wenig Erhellendes bot die Uraufführung von Joshua Sobols Marx` Bankett im Theater Trier
Schaurige Unterhaltung im Zeltpalast Merzig
2014 feierte die deutschsprachige Version von „The Addams Family – Das Broadway Musical“ ihre Premiere im Zeltpalast Merzig. Diesen Herbst ist die exzentrische, morbide Familie erneut für vier Termine zu Besuch und begeistert das Publikum der saarländischen Kreisstadt heute wie damals.
Bewegender Saisonauftakt der Deutschen Radio Philharmonie mit Mahler und Richard Strauss
Der Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie, Pietari Inkinen, eröffnete die neue, seine zweite Saison mit einem Endzeitstück, den „Vier letzten Liedern“ von Richard Strauss, für die er die amerikanische dramatische Sopranistin Lise Lindström nach Saarbrücken eingeladen hatte. Vor vollem Haus begeisterten die Solistin und das Orchester mit einer sehr innigen Interpretation dieser persönlichen Lieder, die Strauss wie zum Abschied am Ende seines Leben komponiert hatte.
Großer Theaterabend in der Alten Feuerwache
Mehr als 1200 Seiten stark ist die Romanvorlage der Georgierin Nino Haratischwili, aus der Emilia Linda Heinrich, Julia lochte und Jette Stockel eine berückende Bühnenfassung geschaffen haben.
Es geht um die schicksalhafte Verstrickung der beiden georgischen Familien Jaschi und Eristawi, eine Geschichte, die von der russischen Oktoberrevolution bis zum Jahre 2006 reicht.
Fulminante gesangliche und musikalische Leistung – Andreas Gergen inszeniert Mozarts Entführung aus dem Serail
Das spielfreudige und glänzend eingestellte Ensemble des Merziger Zeitpalasts bietet mit der populären Spieloper von Wolfgang Amadeus Mozart abwechslungsreiche Unterhaltung auf hohem Niveau. Die Engländerin Robyn Allegra Parton brilliert als Konstanze. Sie meistert diese schwierige Partie, insbesondere die anspruchsvollen Koloraturen mit Bravour; sehr anrührend ihr Treuebekenntnis und ihr Aufbegehren gegen das beharrliche Werben von Bassa Selim.